Doppelpass - Der Fußball-Stammtisch

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Rappelvolles Mühlener Vereinsheim beim Doppelpass

Ein Versuch wurde zum Volltreffer: Akteure in der Fußball-Talkrunde überzeugten / Jugendabteilung profitiert 2010_03_05_doppelpass_02

Mühlen (rt) – „Doppelpass“ im Vereinsheim von GW Mühlen war die Idee von Christoph Balster und Raimund Haskamp. Was im DSF am Sonntagvormittag mit Jörg Wontorra, Udo Lattek & Co. bei den Zuschauern groß ankommt, müsste doch auch in Mühlen möglich sein. Viele waren im Vorfeld skeptisch, doch alle waren neugierig. Und so war das Vereinsheim am Freitagabend rappelvoll. Die Anspannung bei den Akteuren in der „Krombacher Runde“, den Sportlern und den Fans war anfangs spürbar, lockerte sich aber mit zunehmender Dauer auf. Hubert Blömer, Dirk Hackmann, Ingo Soremba, Matthias Kühling, Matthias Westermann, Jochen Westermann und der Überraschungsgast Paul Timphaus diskutierten unter der Leitung von Ralf Kröger.2010_03_05_doppelpass_01

 

 

 

Bei Phrasen und zu langen Redezeiten kamen 3 Euro ins Sparschwein. Davon profitiert die Jugendabteilung. Die III. Herren hatte ihrem Coach Matthias Kühling 30 Euro „Stütze“ mit in die Runde gegeben. 2010_03_05_doppelpass_04Die Zuhörer bekamen Freibier. Sponsoren hatten das ermöglicht. Bei der Sammlung am Schluss kam dadurch umso mehr ins Sparschwein. „Elf Freunde sollt ihr sein“, hatte einst Sepp Herberger immer wieder gefordert. „Freunde stehen auch in schlechten Zeiten zusammen“, „und als kleiner Verein müssen wir die Kameradschaft in die Waagschale werfen“, sagten Matthias Kühling und MatthiasWestermann. Dem konnte Dirk Hackmann zustimmen und legte den Finger in die Wunde: „Wenn inzwischen schon in der Kreisliga viel Geld fließt, dann macht man viel kaputt.“2010_03_05_doppelpass_03 Und Hubert Blömer fügte hinzu: „Der Poker mit dem Geld führt in den Ruin.“ Paul Timphaus sprach aus Erfahrung: „Wo mehrere Nationalitäten auf dem Platz stehen, Dolmetscher hinzukommen und unterschiedliche Essens-Gerichte zur Verfügung stehen müssen, da ist es schwer, eine Mannschaft mit kameradschaftlicher Basis in einem Verein aufzubauen.“ Jochen Westermann sah in den Spielern vor allem der 1. Herrenmannschaft die Vorbildfunktion für die Jugend, und Dirk Hackmann fügte hinzu: „Wenn es gelingt, die Jugendlichen auch außerhalb des Spielfeldes freundschaftlich zusammenzuhalten, ist das die beste Abwehr gegen eine Abwerbung.“ Ingo Soremba, er trainiert derzeit das Mühlener Aushängeschild, die C-Jugend, konnte dem zustimmen, merkte aber an, dass im Jugendbereich für die Integration der Neubürger mehr getan werden müsse.2010_03_05_doppelpass_05 „Unsere Gemeinschaft im Ort und der Verein profitieren davon.“ Matthias Kühling beklagte, dass die 3. Mannschaft nicht ausreichend von der Jugendarbeit profitiere und fügte mit dem Schalk im Nacken hinzu. „Wir sind wie der BSV Rehden mit Spielern aus allen Orten im Kreis. Man muss dafür geboren sein, bei uns zu spielen; das ist nicht jedermanns Sache.“ Bei einem Thema waren sich alle einig: Eine bessere und stärkere Staffel als derzeit die Bezirksliga habe es noch nie gegeben. Dirk Hackmann als Kapitän der I. Mannschaft forderte dennoch: „Ziel muss der Aufstieg sein, sonst brauchen wir gar nicht anzutreten“. Trainer MatthiasWestermann fügte an: „Wir sind derzeit durchaus in der Lage, jede Mannschaft zu schlagen, doch für ganz oben reicht es noch nicht“, und Paul Timphaus wies darauf hin: „Mit dem Aufstieg kommen die Probleme.“ Dennoch, Jochen Westermann konnte keinen besseren Schlusssatz finden: „Egal, wo – ich bin und bleibe Fan von GWMühlen.“ Entscheidenden Anteil an dem gelungenen Abend hatte Ralf Kröger in der Rolle von Jörg Wontorra. Souverän, leicht und locker führte er durch einen Abend mit ausgezeichneten Diskussionsbeiträgen, bei denen trotz allen Ernstes der Spaß in der Runde nicht zu kurz kam.


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